Lot 2570 limit € 8.500
Öl/Lwd., KARTOFFELARBEITERINNEN, Gruppe von sieben Frauen auf dem Feld, links unten signiert, rückseitig auf dem Keilrahmen Klebezettel mit Titel, dazu mehrere Ausstellungsaufkleber (u.a. Sächsischer Kunstverein Dresden, Commeters Kunstausstellung Hamburg, L.B.&S.), schwerer vergoldeter Stuckrahmen tlw. leicht best., ca. 113 x 150 cm, mit Rahmen ca. 144 x 179 cm, Provenienz: ursprünglich erworben beim Künstler, dann Mecklenburgischer Privatbesitz, stimmungsvolle Pleinairmalerei aus der Hochzeit des Realismus, die nah an den Betrachter herangerückte Szene mit den Arbeiterinnen auf dem Acker vor einen frühherbstlichen Wald gesetzt, Philipp Franck: 1877-79 Schüler am Frankfurter Städel-Institut, ab 1881 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf und erste Ausstellungsbeteiligungen, ab 1892 als Lehrer tätig an der Königlichen Kunstschule Berlin, seit 1915 Direktor ebd., Mitglied der Berliner Akademie der Künste und 1898 Mitbegründer der Berliner Secession, in dieser Zeit regelmäßig auf zahlreichen Jahresausstellungen im deutschen Raum vertreten, Atelier und Wohnhaus am Wannsee. - Franck griff schon frühzeitig die Einbindung des Menschen in der Landschaft als Motiv auf, wobei bäuerliche Motive Vorrang hatten. Hierbei geht es ihm - ganz in der Manier seines Vorbildes Max Liebermann - nicht um eine idealisierende Darstellung, sondern um ein Abbild der schweren, oft stupiden Arbeit. Im Jahr 1902 schuf Franck mehrere großformatige Ölgemälde, die Bäuerinnen bei der Feldarbeit zeigen. Dies legt eine Datierung des hier angebotenen Bildes in das Jahr 1902 nahe. Vorbilder für seine ländlichen Motive fand er im unweit des Wannsees gelegenen Dorf Stolpe. Gemälde aus dieser Schaffensperiode sind äußerst selten auf dem Kunstmarkt zu finden. Ein ähnliches Bild mit Feldarbeiterinnen befindet sich im Kulturhistorischen Museum Rostock. Bitte beachten Sie hierzu auch unser Video unter https://www.youtube.com/watch?v=bRF8-U6FTzA