Manufaktur Meissen, Schwerter unterglasurblau, I. Wahl, weibliche Wackelpagode, sitzende Chinesin im reich verzierten Kostüm mit Halsschmuck und Pantoffeln, Kopf, Zunge und beide Hände durch Gegengewichte beweglich gestaltet, farbig und in Gold bemalt, schöne Erhaltung, H ca. 19 cm, Knaufschwerter Mitte 19. Jh. bis 1923, Bereits in frühen Jahren der Meissner Manufaktur wurden Pagoden nach ostasiatischem Vorbild modelliert. Um 1760 erlebte die Chinamode eine Spätblüte, welche zu exzentrischen Herstellungen veranlasste. Die Wackelpagode fußt auf einem Entwurf J.J. Kaendlers aus dem Jahr 1762. In diesem Jahr bestellte König Friedrich II. von Preußen u.a. nicht weniger als 10 Bajoden mit wackelnden Köpfen. Vgl. Rückert, Abb. 1027, S. 187; Berling, Festschrift, Abb. 1; Walcha, Abb. 95, S. 480.